Im Interview mit dem K-Mag spricht Dr. Philip Engel, Head of Segment Medical Systems Europe | Business Line High Performance Polymers, Evonik Operations GmbH über Kunststoffe in der modernen Medizin und das neue kohlenstofffaserverstärkte PEEK-Filament für 3D-gedruckte Langzeitimplantate sowie darüber, was künftig im Bereich der smarten Biomaterialien noch möglich sein könnte.
Herr Dr. Engel, worum handelt es sich bei Ihrem Produkt VESTAKEEP®?
Dr. Philip Engel: Unter dem Markennamen VESTAKEEP® vermarktet Evonik Polyetheretherketon (PEEK), ein thermoplastischer Hochleistungskunststoff, der für seine mechanischen Eigenschaften, hohe Temperaturbeständigkeit und chemische Beständigkeit bekannt ist.
VESTAKEEP® in der Medizintechnik
Speziell für die Medizintechnik ist Evonik einer der führenden Technologieanbieter im Bereich der Hochleistungs-Polymere und bietet verschiedene VESTAKEEP® PEEK-Typen an, darunter sogenannte Care Grades für kurzzeitigen Körperkontakt, Lösungen für Dentalprodukte und für Langzeitimplantate. Die Eigenschaften von für medizinische Anwendungen umfassen u.a. eine herausragende Biokompatibilität, sehr gute Biostabilität und eine Resistenz gegenüber allen gängigen Sterilisationsverfahren.
Als weltweit erster Anbieter haben wir sehr früh den Filament-3D-Druck für die Herstellung von PEEK-Implantaten in enger Partnerschaft mit Druckerherstellern unterstützt und das Filament-Portfolio kontinuierlich erweitert.
Unsere neuste Entwicklung ist das kohlenstofffaserverstärkte PEEK-Filament für medizinische 3D-gedruckte Langzeitimplantate. Die beiden Filamente VESTAKEEP® iC4612 3DF und VESTAKEEP® iC4620 3DF enthalten 12% bzw. 20% Kohlenstofffasern. Die beiden Qualitäten bieten eine Auswahl an Materialien je nach den erforderlichen Festigkeits- und Biegeeigenschaften von 3D-gedruckten Implantaten wie Knochenplatten und anderen rekonstruktiven Prothesen.
Das Filament hat einen Durchmesser von 1,75 mm und kann mit herkömmlichen PEEK-Druckern mittels Fused Filament Fabrication (FFF) verarbeitet werden.