Ihre Verfahrenskompetenz für In-Mold-Decoration (IMD) präsentierte die Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig, auf der K 2022 anhand einer Anwendung für die E-Mobilität. Sie wurde auf einer vollelektrischen Spritzgießmaschine IntElect2 220/660-1100 produziert. In einer Zykluszeit von 60 Sekunden entstand eine Bedienblende für eine E-Zapfsäule – eine sogenannte Wallbox – mit einem Gewicht von 110 Gramm. Dabei liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit: Das gefertigte IMD-Teil ist trotz Dekor und seiner Komplexität dank seiner besonderen Materialeigenschaften besonders langlebig und kann recycelt werden. Das verwendete Material – ein Makrolon RE Polycarbonat der Firma Covestro – wird CO2 neutral hergestellt.
Sumitomo (SHI) Demag sieht sich der Nachhaltigkeit verpflichtet und dokumentiert dies mit dem Slogan "Act! Sustainably". Dabei will das Unternehmen künftige Innovationen immer unter diesem Aspekt vorantreiben. Demnach werden nur Maschinen sowie Equipment hergestellt und eingesetzt, die einen Beitrag dazu leisten. So werden ökologische Aspekte als Teil der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung im Sinne eines umweltbewussten Corporate Social Responsibility fest ins Leitbild integriert. Darüber hinaus gilt das IMD-Verfahren generell als energieeffizient und nachhaltig. Die Energie bei der Bauteilherstellung wird im Spritzgießprozess genutzt und somit wird durch die Integration die Dekorationsenergie als Synergie daraus abgeleitet. Deshalb wird kein weiterer Prozess benötigt, was den CO2-Ausstoß deutlich reduziert.
Das Projekt ist eine Kooperation zahlreicher Partner. Neben Sumitomo (SHI) Demag und Covestro ist KURZ für Dekoration, Funktion und Entwicklung sowie den Fertigungsprozess zuständig. Frimo liefert das Anguss-Abtrennungssystem, Acsys stellt die Laser- und Schöfer, eine Tochter von KURZ, die Werkzeugtechnik zur Verfügung. Für die Temperiersysteme und die Materialtrocknung ist Piovan verantwortlich. "Wir präsentieren in diesem Gemeinschaftsprojekt einige verfahrenstechnische Neuheiten. So wird der Anguss des Bauteils nach dem Spritzvorgang mittels eines Fräßkopfes abgetrennt. Die dabei entstehenden Partikel werden kontrolliert abgesaugt. Für die Anguss-Abtrennung kommt ein Fräskopf inklusive Reinraumtechnik zum Einsatz", berichtet Rustam Aliyev, Director Business Development Automotive & Electronic.
Als Vorreiter auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit bringt auch KURZ die langjährige Erfahrung der Unternehmensgruppe ein. Die Dekorationen haben dank Dünnschichttechnologie keinen Einfluss auf die Recyclingfähigkeit der Bauteile und werden mit dem hocheffizienten, ressourcenschonenden IMD-Verfahren direkt während der Produktion im gleichen Arbeitsschritt veredelt. Anders als beim Lackieren müssen dabei weder Nasslackverschmutzung noch Nachtrocknungsenergie in Kauf genommen werden.