Alex Horisberger: Das Konzeptfahrzeug beantwortet in vielerlei Hinsicht Fragen, die sich an die Mobilität von Morgen richten: Wie kann ich meine Fahrt vereinfachen? Kann ein Fahrzeug Ressourcen einsparen und gleichzeitig Spaß machen? Wie kann es dabei gut aussehen? Entstanden ist ein besonders leichtes und dennoch robustes und langlebiges Automobil – ohne Schnickschnack, unnötigen Luxus und bis ins kleinste Detail durchdacht.
Welche Herausforderungen ergeben sich bei einer solchen Entwicklung? Welche Anforderungen müssen erfüllt werden?
Horisberger: Haltbarkeit, Wiederverwertbarkeit und Einfachheit spielen eine entscheidende Rolle in dem neuartigen Konzept. Gleichzeitig ging es darum, Nachhaltigkeit gut aussehen zu lassen. Und auch produktionstechnisch wurde der Vereinfachungsgrundsatz konsequent umgesetzt, so sind beispielsweise die Fahrer- und Beifahrertüre identisch. Bei Entwicklung und Design haben wir eng mit Citroën zusammengearbeitet, um aus dem breiten BASF Portfolio die richtigen Materialien auszuwählen.
Inwiefern können Kunststoffe bei der Bewältigung dieser Herausforderungen helfen?
Horisberger: Kunststoffe sind unglaublich vielseitig und können somit zur Funktionalität und Funktionsintegration vieler Fahrzeugbauteile beitragen. Unsere Polyamide haben zudem ihre langfristige Haltbarkeit unter typischen Automobilbedingungen ohne Alterung oder Korrosion vielfach bewiesen. Entscheidend ist natürlich auch der Aspekt der Nachhaltigkeit: BASF entwickelt Kunststoffe, die sowohl das mechanische als auch das chemische Recycling ermöglichen, um die Industrie bei ihrem Wandel von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Darüber hinaus können diese technischen Kunststoffe aus erneuerbaren oder recycelten Rohstoffen hergestellt werden.
Wie finden Sie als Unternehmen den richtigen Werkstoff, um die Designs umzusetzen?
Horisberger: Wir haben es hier mit der Umkehr der normalen Herangehensweise an ein Produkt zu tun, denn häufig herrscht der Grundsatz vor, dass die Form der Funktion folgt. Doch wenn wir ein Auto aus dem Nachhaltigkeitsaspekt heraus betrachten, müssen Materialien und Herstellungstechnologien an erster Stelle stehen. Bei diesem Projekt wurden die Grenzen immer weiter hinausgeschoben, sei es durch die Verwendung von Materialien auf ungewöhnliche Weise oder dadurch, dass das Design eines Bauteils grundlegend überdacht wurde.