"Diese Reaktion ist gleichzeitig dynamisch und umkehrbar, sodass die Bindung neu gebildet werden kann", so Zhang. "Dabei verfolgen wir einen neuen Ansatz, um dasselbe Polymerrückgrat von zwei verschiedenen Startpunkten aus zu erhalten". Dies erfolgt, indem das Polymer ("poly" bedeutet "viele") in einzelne Monomere, seine Moleküle, zerlegt wird – ein Konzept der reversibel-dynamischen Reaktion. Insbesondere neu an der jüngsten Methode ist, dass damit nicht nur neue Polymerwerkstoffe hergestellt werden können, die wie Legosteine einfach zusammengesetzt, zerlegt und immer wieder neu zusammengesetzt werden können, sondern dass die Methode auch auf bestehende, besonders schwer zu recycelnde Polymere angewendet werden kann. Diese neuen chemischen Methoden sind bereits marktreif und können in derzeitige industrielle Produktionsverfahren integriert werden.
"Für das zukünftige Design und die Entwicklung von Kunststoffen kommt es nicht nur darauf an, neue Polymere zu entwickeln, sondern das Wissen, wie man ältere Polymere umwandelt, upcycelt und recycelt, wird von erheblicher Bedeutung sein", so Zhang. "Mit unserem neuen Ansatz können wir viele neue Werkstoffe herstellen, darunter einige mit ähnlichen Eigenschaften wie die in unserem Alltag gegenwärtigen Kunststoffe."
Das Recycling von Kunststoffen in geschlossenen Kreisläufen ist von der Natur inspiriert, Pflanzen, Tiere und Menschen sind gleichermaßen Teil eines planetarischen Kreislaufsystems, so Zhang. "Warum sollten wir unsere Materialien nicht auf die gleiche Weise herstellen können?"