Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit und Forschung in den kommenden Jahren?
Schuhen: Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist unsere Strategie detect | remove | reuse für den ganzheitlichen Umgang mit Mikroplastik und Mikroschadstoffen im Wasser. Wir agieren in einem gemeinwohlorientierten Rahmen in den Bereichen Forschung, Bildung und Kommunikation sowie Technologie-Entwicklung.
Die 4. Reinigungsstufe plus auf kommunalen Kläranlagen ist für uns ein Meilenstein und ein großer Hebel für Wasser ohne Mikroplastik und Mikroschadstoffe. Ein weiterer Meilenstein ist es, zu verhindern, dass überhaupt so viel Mikroplastik und Mikroschadstoffe in den Wasserkreislauf gelangen und in kommunalen Kläranlagen aus dem Abwasser entfernt werden müssen. Wir arbeiten daher momentan in Leuchtturm-Projekten in unterschiedlichen Industrien, die Mikroplastik-belastete Prozess- und Abwässer aufweisen. In Forschungs-basierten Machbarkeitsstudien adaptieren wir unser Verfahren Wasser 3.0 PE-X®, evaluieren weiter unser Detektionsverfahren und die Möglichkeiten der Weiterverwendung der vermeintlichen Abfallprodukte.
Forschung ist im Bereich Mikroplastik und Mikroschadstoffe in den kommenden Jahren enorm wichtig. Wir brauchen nicht nur neue Technologien, die an Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sind, sondern dringend eine bessere, vergleichbare Datenbasis, um seitens der Politik und Industrie handlungsfähiger zu werden.
Der Schlüssel liegt in der anwendungsorientierten Forschung, die in Richtung Innovationstransfer, Bildung und Aufklärung ausstrahlt. All diese Bereiche decken wir bei Wasser 3.0 ab. Nicht zuletzt, weil Wasser ohne Mikroplastik und Mikroschadstoffe nicht nur eine Lösung, sondern viele Lösungen braucht: Seitens Politik, Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft; seitens lokaler und internationaler Akteure und Akteurinnen; seitens Einzelner und Vieler.