Im Interview mit dem K-MAG spricht Marco Thull über die Vorteile des iguversums für Unternehmen, Kunden und Umwelt sowie darüber, was dort möglich ist – und was weiterhin in der realen Welt erlebt werden sollte.
Ein digitales Paralleluniversum und die Kunststoffindustrie – inwiefern passt das zusammen? Wie kamen Sie auf die Idee zum iguversum?
Marco Thull: Bei igus sind wir immer auf der Suche nach innovativen Ideen, um Kunden dabei zu unterstützen, mit motion plastics ihre Technik zu verbessern und Kosten zu senken. Ein Beispiel ist die igus motion plastics show (IMPS). Das ist ein 400 qm großer virtuell-realer Messestand, den wir während der Corona-Pandemie in Köln aufgebaut und ins Netz gebracht haben. Mit Erfolg: Allein im ersten Jahr haben 55.000 Interessierte den Stand besucht. 16.000 Gespräche haben unsere Kundenberater dort geführt. Das hat uns gezeigt, im digitalen Raum ist noch viel mehr möglich. Wir wollten daher einen nächsten Schritt gehen und haben das Konzept eines Metaverse als eine solche Chance gesehen. Dazu kam noch die technische Neugierde: "Was ist dieses VR und was wird dieses Metaverse sein?". In kleinen Schritten haben wir uns dem Medium genähert und schnell erkannt, welch enormes Potenzial darin liegt.
Wie kann man sich das iguversum vorstellen? Was ist dort möglich?
Thull: Das igus Metaverse ist aktuell als zweigeteilte Welt angelegt. Im Digitalen Zwilling der igus Fabrik, dem Zentrum des iguversums, lassen sich spielerisch die Tribopolymer-Produkte und verschiedene igus Themenwelten entdecken. Daneben gibt es spezielle Räume, in denen konkret an einer virtuellen Maschine oder Anwendung unsere motion plastics entdeckt, angefasst und erklärt werden können. Beide Welten sind so aufgebaut, dass mehrere Teilnehmende gleichzeitig auf Entdeckungsreise gehen können. Oder es lässt sich ein individueller Termin mit einem igus Ansprechpartner vereinbaren – ähnlich zu dem, wie wir es bereits mit der IMPS machen. Die Räume basieren auf einer Plattform, in die wir uns erst einmal eingemietet haben. Hier stellen wir Modelle von Anwendungen aus, die mit unseren motion plastics ausgerüstet sind. Aktuell ist das unter anderem ein modernes Fahrzeug, das igus Fahrrad und eine Bohrplattform.