Sie haben Ihr Studium an der Kunsthochschule Kassel mit dem Schwerpunkt Industriedesign abgeschlossen. Wie hat das Ihren Ansatz für dieses spezielle Recyclingprojekt beeinflusst?
Kastner: Dank der Kunsthochschule Kassel konnte ich meine Herstellungsmethode frei entwickeln und so Stück für Stück den richtigen Weg finden. Wir haben im Produktdesign ein Diplomstudiengang, der einem ein sehr freies Studium ermöglicht. Abgesehen davon besteht seit einigen Jahren eine Kooperation zwischen der Kunsthochschule Kassel und der Firma Plastic Preneur, ohne die ich wahrscheinlich gar keinen Zugang zu diesem Thema gefunden hätte.
Welche Herausforderungen sehen Sie speziell in Afrika bzw. im globalen Süden, und wie gehen Sie diese an?
Kastner: Ich sehe es als größte Herausforderung, einen gelungenen Transfer zu schaffen, bei dem neue Technologien, Kultur und Menschlichkeit miteinander vereint werden. Leider ist das ein schwieriges Unterfangen, weil die starke Prägung durch die westlichen Nationen meistens einen bitteren Beigeschmack hat. Für meine Arbeit ist mir am wichtigsten, dass die Zusammenarbeit auf Augenhöhe geschieht und kulturelle Gegebenheiten respektiert werden. Im nächsten Schritt braucht es die richtigen Leute, denen man vertrauen kann, und Unterstützung von Unternehmen sowie aus der Politik. Erst wenn auf der politischen Ebene etwas angestoßen wird, ist meiner Meinung nach der Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung gegeben.