Pyrolysetechnologie: Nachhaltiges Recycling von Altreifen auf dem Vormarsch

Die Pyrolysetechnologie gewinnt zunehmend an Bedeutung für das Recycling von Altreifen. Eine Analyse von über 1.400 Studien belegt den Forschungsboom seit 2016. Die Allianz Zukunft Reifen (AZuR) untersucht gemeinsam mit Expertinnen und Experten wie Claus Lamer aktuelle Entwicklungen und Chancen dieser nachhaltigen Technologie.

Die Pyrolyse ist ein thermischer Prozess, bei dem Altreifenschnitzel unter hohen Temperaturen von etwa 400 bis 700 Grad Celsius ohne Sauerstoffzufuhr zersetzt werden. Im Gegensatz zur herkömmlichen Verbrennung, bei der Sauerstoff zur vollständigen Oxidation genutzt wird, verhindert die Pyrolyse die Bildung von CO₂ und Asche. Stattdessen entstehen wertvolle Rohstoffe, die erneut in industrielle Prozesse einfließen können.

Vorteile der Pyrolyse:

• Erhalt von Rohstoffen statt Materialverlust
• Reduzierte CO₂-Emissionen
• Hohe Energieeffizienz durch Nutzung des entstehenden Synthesegases

Durch die kontrollierte thermische Behandlung in einem luftdicht abgeschlossenen Reaktor wird die Energieeffizienz des Verfahrens deutlich erhöht. Das bei der Pyrolyse entstehende Gas wird zur Aufrechterhaltung der notwendigen Temperaturen genutzt, wodurch der Prozess weitestgehend energieautark abläuft.

Folgende Produkte entstehen bei der Pyrolyse:

• Gasförmige Bestandteile, die zur Energiegewinnung genutzt werden
• Pyrolyseöl, ein vielseitig einsetzbarer chemischer Rohstoff
• Feste Rückstände, darunter recycelter Carbon Black und Stahl, die erneut in der Produktion eingesetzt werden können

Das Verfahren der Pyrolyse bietet große Chancen für die Umsetzung einer Circular Economy. Die aus Altreifen gewonnenen Rohstoffe tragen zur Reduktion des Rohstoffverbrauchs bei und schaffen neue Perspektiven für eine nachhaltigere Kunststoff- und Gummiindustrie.

Die Allianz Zukunft Reifen (AZuR) engagiert sich intensiv in Forschungs- und Entwicklungsprojekten, um die Anwendung der Pyrolyse im industriellen Maßstab weiter zu optimieren. Expertinnen und Experten wie Claus Lamer von der Robert Weibold GmbH begleiten diesen Prozess mit ihrem fundierten Wissen.